Donnerstag, 6. November 2008

Hogar Oncológico - das Kinderheim

Ich arbeite in einem Heim fuer krebskranke Kinder. Einen wesentlichen Teil meiner Arbeitszeit verbinge ich jedoch in der Kinderkrebsklinik "Luis Calvo Mackenna" (Chemotherapie/sonstige Untersuchungen)oder in dem Nationalen Krebszentrum (Radiotherapie)in Santiago, weil ich die Kinder(+Muetter) dort hinbringe und auch wieder ins Heim zurueck begleite. Im Krankenhaus verbringt man die Haelfte von der Zeit im Wartezimmer, in dem immer einer sehr groesser Geraeuschspegel herscht; sofern es moeglich ist, gehe ich mit in die Behandlung, um die Fortschritte der Be
handlung zu dokumentieren... Ausserdem zaehlt zu meinen Hauptaufgaben die Betreuung der Kinder (zb. Klavier spielen!) sowie, wenn einmal wenig los ist im Heim, alle sonstigen Aufgaben, die im Heim anfallen. Das sind zum Bsp. praktische Taetigkeiten (Montieren neuer Betten, Programme auf dem PC installieren & Ausraemen und Putzen + Wiedereinraeumen der Zimmer...usw.) oder die Vorbereitung (Ueberpruefung der eingegangen Spenden...)und Mithilfe von einem regelmaessig stattfindenden Kleiderbasar, an dem gebrauchte, gespendete Kleider zugunsten des Kinderheims verkauft werden.

Zum Hintergrund des Kinderheims: In Chile gibt es nur in Santiago eine ausreichende medizinische Versorgung fuer Krebspatienten, daher kommen aus dem ganzen Land die Patienten nach Santiago um sich hier behandeln zu lassen. Oftmals bedeutet dies Anfahrtszeiten von 30 oder mehr Stunden mit dem Bus... In den meisten Faellen hier im Heim ist eine stationaere Behandlung (zunaechst) nicht noetig, das heisst die Kinder wohnen dann in der Zeit, in der die Behandlung ist im Heim...das Krankenhaus ist somit immer relativ in der Naehe.
Das Kinderheim hat Kapazitaeten fuer 9 Kinder + ihre Muetter. Momentan sind hier 3 Erzieherinnen, eine Psychologin, eine Sekretaerin, die Chefin und ich taetig. Es wechselt jedoch staendig die Anzahl der Kinder, da manche zum Bsp. jeden Monat einmal zur Kontrolle kommen, andere sind mal fuer ein paar Tage stationaer in Krankenhaus...dann haben sie wieder eine Woche keine Behandlung...etc...

Die Arbeit mit den Kindern gefaellt mir hier gut, auch wenn es nicht einfach ist und mich lange ueber die Arbeit hinaus beschaeftigt, weil die Kinder, die hier im Heim sind, nicht "nur" an Krebs erkrankt sind, sonder zudem auch noch (teilw.)aus aeusserst schwierigen familiaeren Verhaeltnissen kommen. Zum Beispiel ist schon laengere Zeit ein 3-jaehries Kind ohne Mutter hier, das einen beidseitigen Augentumor hat und inzwischen ein Auge als Glasprotese hat; dessen Vater ist unbekannt und die Mutter ist drogenabhaenig, so dass ihr das Erziehungsrecht enzogen worden ist....
Ausserdem aendert sich die Anzahl der Kinder fast jeden Tag, so dass es schwer ist irgendwas vernuenftiges vorzubereiten. Zudem schwankt der Gesundheitszustand der Kinder...

Das Kinderheim zaehlt zu der Organisation María Ayuda(siehe nebenstehenden Link), die mittlerweile vor 25 Jahren von einen Prister der internationalen Schoenstattbewegung gegruendet worden ist.Damals war das primaere Ziel, die Kinderarmut und den Missbrauch von Kindern zu bekaempfen. Heute hat María Ayuda in ganz Chile in 22 Projekten ueber 150 Mitarbeiter. Es wesentlicher Teil der Organisation haengt von der Arbeit von Ehrenamtlichen und Voluntarios und den eingehenden Spenden ab. Des Weiteren existieren mittlerweile auch Filialen in Peru, Burundi, Portugal und Spanien.

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